Die jetzt festgestellte immer weiter wachsende Population des Otters führt mittlerweile zu einer massiven Schädigung der Fischbestände. Bei aktuellem Abfischen von Karpfenteichen sind Verluste von 75 bis 95 Prozent zu beklagen. Teichwirte mussten bereits aus wirtschaftlichen Gründen ihre Betriebe schließen.
Dazu der agrarpolitische Sprecher der CSU-Fraktion, Martin Schöffel:
„Wir können nicht länger zusehen, wie immer mehr Teichbesitzer frustriert aufgeben. Neben dem heimischen Fisch geht damit auch ein bedeutendes Kulturgut in Bayern verloren. Die aktuell erhobenen Zahlen zeigen, dass es sehr viele Fischotter in Bayern gibt und die Population weiter zunimmt, der Bestand kann also als gesichert bezeichnet werden.“
Dazu der umweltpolitische Sprecher der CSU-Fraktion, Eric Beißwenger:
„Es ist also höchste Zeit endlich die Entnahme des Fischotters zuzulassen. Die Voraussetzung ist mit der Bestandserhebung jetzt auch gegeben. Gerade nachdem wir schon länger massive fischereiwirtschaftliche Schäden zu beklagen haben.“
Dazu der CSU-Umwelt und Agrarpolitiker sowie Abgeordneter aus der Oberpfalz, Alexander Flierl:
„Die Teichwirtschaft ist prägend für unsere Kulturlandschaft - insbesondere für Ostbayern. Sie trägt maßgeblich zu Biodiversität und Artenvielfalt bei. Wir müssen alles dafür tun, dass unsere Teichwirte Fisch produzieren, vermarkten und somit vernünftig wirtschaften können. Wir stehen an der Seite unserer Teichwirte und werden den weiteren Prozess für die Entnahme des Fischotters konsequent begleiten.“
Zur Bestandsschätzung wurde ganz Bayern in ein Rasternetz von 10x10 km eingeteilt.
Bezogen auf dieses Rasternetz enthalten 357 von 813 Rasterzellen Daten über Fischottervorkommen. Diese Zellen befinden sich überwiegend in Oberfranken, der Oberpfalz, Niederbayern, Oberbayern und Unterfranken. Bei der intensiven Beobachtung von 59 Rasterzellen konnte eine Fischotterdichte ermittelt werden, die belegt, dass eine hohe Anzahl von Fischottern in Bayern vorhanden ist.